Wochenendtrip in Sibirien

Nein, Sibirien war es nicht, aber Kälte war trotzdem genügend vorhanden! Unser Wochenendtrip führte uns auf die höchste Erhebung im Berner Jura, den Chasseral (1607müM). Der Ausgangspunkt für unsere Schneeschuhtour war in Corgemont. Schon nach wenigen Metern konnten wir die Schneeschuhe montieren und es ging über sanftansteigende Jurawiesen und etwas steiler durch den verschneiten Wald immer in Richtung Chasseral-Grat. Grauer Himmel und leichter Schneefall waren unsere ständigen Begleiter, bis aufeinmal die Sonne für einige Minuten durch das Grau brach und die Landschaft in ein glitzerndes Zauberland verwandelte. Eine wunderbare Stimmung, die man durchaus zu den Höhenpunkten dieser Tour rechnen darf.

Oben auf dem Grat stiessen wir auf eine regelrechte Schneeschuh-Autobahn welche uns immer näher zum Gipfel führte. Auf dem Grat liegt soviel Schnee, dass ein gewöhnlicher Wanderwegweiser zur gefährlichen Stolperfalle werden konnte. Bäume voll Schnee und Eis sind zu bizarren Skulpturen erstarrt, säumen den Weg und freuen sich bestimmt schon auf den Frühling. Kurz vor dem Sendeturm wurde es Zeit, dass wir und auf die Nacht vorbereiten. Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir mit Biwak bauen und Feuerholz sammeln. Als Unterkunft gruben wir drei Löcher in eine Schneewechte und schützten diese mit einem Tarp (Blache) vor dem zügigen Wind.
Schon bald kam die Dunkelheit über den Chasseral und mit der abnehmenden körperlichen Aktivität nahm die Kälte stetig zu. Jetzt war der Einsatz des Benzinkochers gefragt, welcher auch bei Tiefkühltemperaturen tadellos funktionierte und in nur zehn Minuten ein Gourmetmenü kochte. Pesto Rosso mit Nudeln, mjamjam!!! Unsere Geschmacksnerven setzten zum kulinarischen Höhenflug an,  welcher aber wegen dem schnellen Herunterschlingen der bereits wieder kaltwerdenden Mahlzeit nur kurz andauerte. Danach spendete uns ein Feuer ein bisschen Wärme. Langsam aber sicher verschwand das Feuer in einem immer tiefer werdenden Loch und es wurde Zeit, dass wir uns in unsere kuschelig warmen Schneehöhlen zur Nachtruhe zurückzogen.
Am Sonntagmorgen war es der wachsende Druck auf die Blase, welcher für die nötige Motivation für das Aufstehen sorgte. Leider hat unser Schnee- und Windschutzkonzept versagt und eine zehn Zentimeter dicke Schneedecke breitete sich vor unseren Höhlen, über unser Gepäck und in unseren Schuhen aus. Dummerweise hatte ich keine Handschuhe im Schlafsack und ich musste meine Sachen mit blossen Händen ausgraben, wobei sich meine Greifer in Eisklötze verwandelten so das Schuhbinden fast unmöglich war(…das taube Gefühl in den Fingerspitzen wird wohl erst in einigen Tagen ganz verschwinden…). Nach dem Frühstück und dem Zusammenpacken schnallten wir die Schneeschuhe wieder an und weiter ging’s über den Chasseral-Rücken an der Antenne vorbei und dann die Flanke hinunter(leider ohne Brett) Richtung Nods. Wir erlebten nochmals eine wunderbare Stimmung, als die Sonne in den Wald schien und alles um uns glimmerte und glitzerte. Müde kamen wir im Dorf an, wo wir uns in die nächstbeste Beiz setzten und auf unsere gelungene Expedition anstießen.
Noch etwas zur Kälte: mit -14 Grad, mit dem Windchillfaktor (ca. 45 km/h Wind) ca.-28 Grad war es in der Nacht und am Morgen ziemlich frisch. Mit unserer Ausrüstung sind wir ziemlich nahe an unsere Grenzen gekommen und sind froh, dass alle gesund und munter wieder zurück sind!! Ja, es war eine Grenzerfahrung, aber eine Erfahrung auf die keiner von uns verzichten will!

C-A-F-F-E-E

„Drink nicht so viel Kaffe, nichts für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven macht dich…“ Blablabla! Blablabla!

Man kann sagen was man will, aber ich mag ihn jetzt schon, meinen Kaffee-Turm. Ein Accessoire das den Kategorien von „Überflüssig“ bis „Lebensnotwendig“ zugeordnet werden kann. Je nach dem….
Die Zubereitung des Türkentranks funktioniert folgendermassen: der Kessel wird mit Wasser gefüllt, dann den Trichtereinsatz einsetzen und mit Kaffeepulver füllen und zuschrauben.  Durch das zufügen von Wärme mit dem Benzinkocher beginnt das Wasser im Kessel zu kochen. Um dem stetig wachsenden Überdruck im Kessel zu entfliehen (ca.1,5 Bar), presst sich das Wasser durch das Kaffeepulver wodurch es die braune Färbung und den intensiven Geruch erhält weiter geht es durch das Steigrohr an dessen Ende es sich wie ein Wasserfall direkt in die Tasse ergiesst und mit seinem köstlichen Aroma die Luft erfüllt. Fertig!! (Wer Kaffee mag sagt jetzt: „mhm“ oder „ah“)
Im Prinzip wie eine traditionelle Espresso-Kanne nur etwas leichter und outdoortauglicher, da die Kanne entfällt.