Hurtigrute

Nun verbringe ich 3 Tage als „Böötlitourist“ auf der Hurtigrute von Honnigsvag nach Trondheim. Ich lasse mich im Wirlpool weichkochen und geniesse meine Kabine, die mir im Vergleich zu meinem Zuhause der letzten 2,5 Monaten wie eine Turnhalle vorkommt. Von Bord aus sehe ich ein grosser Teil der Strecke, die ich vor einigen Wochen hochgekurbelt bin… So manche Erinnerungen werden wieder wach… Trotzdem bin ich froh, wenn ich das Schiff in Trondheim wieder verlassen kann, erinnert es mich doch irgendwie an ein schwimmendes Altersheim…

Ab Trondheim geht es dann weiter mit einem Schnellboot nach Kristiansund und dann endlich wieder mit dem Velo weiter Richtung Bergen.

Kap

Am 14. Juni 15Uhr 45 bin ich am nördlichen Ende Europas angekommen. Das  Nordkap ist ein 307m hoher Felsen, der ins Nordmeer ragt. Auf den letzten 30 km vor dem Kap musste nochmals etwas mit den Beinen getan werden, die Strasse führte mit einigen bissigen Steigungen durch die karge, arktische Landschaft des Mageroya-Hochplateau’s. Hier wachsen keine Bäume und Sträucher dafür gibt’s jede Menge Steine, kalter Wind und Rentiere. Im Nordkapzentrum gibt es ein unterirdisches Kino, wo man in einem Film sieht, wie es ohne den dichten, grauen Nebel aussehen würde. Ansonsten gibt’s hier noch Souveniershops und ein riesiger Parkplatz mit Wohnmobilen und Cars, deren Insassen wie Ameisen auf dem Felsen umherschwirren und den Metallglobus fotografieren.
Das Zelt auf dem Nordkap aufzustellen war dann eine weniger gute Idee. Wegen dem stürmischen Wind war an schlafen nicht zu denken. Es war trotzdem eine gute Erfahrung und wirklich beeindruckend was mein Hilleberg- Zelt so alles aushält….
Übrigens ist das Nordkap gar nicht der nördlichste Punkt Europas. Dieser liegt etwas weiter westlich und konnte mit einer 9 km langen Wanderung erreicht werden.

Lofoten

Die Lofoten sind nun auch durchradelt, was eigentlich an einem Tag zu schaffen ist, dauerte fast eine Woche. Angereichert haben wir ( zur Zeit zu zweit unterwegs) die Strecke mit Wanderungen und viel sünnele(-: . Auf den sonst von Wind und Regen gepeitschten Inseln, war der Himmel meist wolkenlos und man wartete abends vergeblich auf den Sonnenuntergang so kamen da so einige Sonnenstunden zusammen… Mit Temperaturen, die zum Baden einluden und so, dass sogar die Stockfische, die auf den Klippen rum(stinken)hängen Sonnenbrand kriegten.

Weiter geht’s jetzt durch das Insel- und Schärgemüse im Norden Norwegens Richtung Tromso.