Von den „Moin’s“ zu den „Hej’s“

An Sonntag, 21. April, habe ich das gute alte Germanien verlassen und bin in Dänemark eingetrudelt. Fertig ist es mit den herausgeputzten schickimicki-Häuser wo die Türgriffe täglich poliert und der überdüngte Rasen wahrscheinlich sogar noch gekämmt wird. Ab sofort heisst es zur Begrüssung nicht mehr „Hallo, Servus, Guten Tag“ oder „Moin“ sondern einfach nur noch „Hej“ und das wahrscheinlich bis ans Kap. Jetzt noch ein wenig Insel-Hopping und dann rüber nach Südschweden…

Wenn der Mond das Wasser klaut…

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…bleibt nur noch ein Haufen Schlamm und Matsch zurück in dem sich die ganze Vogelschar laut schnatternd die Bäuche mit allerlei Krappelgetier vollschlägt und den Armen Wattwürmer die Schwänze abpickt…
Zwei Mal am Tag ereignet sich dieses Naturschauspiel das Wasser zieht sich vielerorts kilometerweit zurück, so dass der Meeresgrund den Horizont berührt.
Ähnlich laut schnatternd wie die Vögel im Watt, stürzen sich in den Hafenstädten die Rentner handtascheschwingend aus den Cars in die Touristenboote um Helgoland oder die Seehundbänke zu besuchen.
Nachdem ich zwei Tage mit dem Wind gekämpft habe gönne ich mir einen Velo-freien Tag in St. Peter an der Nordsee…
„…und jetzt, rein in den Dreck!!!…“

An der Weser

Wieder im Flachen die Temperatur ist auch gestiegen. Ist schon angenehmer, wenn man das Zelt nicht mehr auftauen muss…. Und die kurzen Hosen setzen kann(-:

gruss aus Bremerhaven ( da riecht irgendwie alles nach Fisch…)

 

Aus dem Rothaargebirge

Jetzt bin ich seit ca. 10 Tage  unterwegs, ca 900 Kilometer haben meine Räder seit Zuhause schon überrollt. Die Zeit vergeht wie im Fluge, der Radweg am Rhein bleibt in guter Erinnerung, er ist übrigens sehr empfehlenswert und besonders für Flachlandradler geeignet da die grössten Steigungen nur auf den Damm hochgehen. Am Sonntag   7. April habe ich die Rheinroute in Wiesbaden definitiv verlassen. Dies war schwieriger als erwartet, denn ich habe mich in dieser Stadt erstmals so richtig verfahren und dann einfach die erst beste Strasse zur Stadt raus genommen. Leider war es eine doppelspurige, stark befahrene Hauptstrasse welche hoch hinauf(ca. 400hm) zu einem „Pass“ führte. Oben angekommen war ich froh, dass ich noch auf meinem  Velo sass und nicht an der Kühlerhaube eines rasenden BMW’s klebte. Dies musste oben mit Würstchen und Cola gefeiert werden. Auch fand ich auf der Passhöhe den gemütlichen Radweg, der nach Norden führt, nur ist dieser noch als Loipe angeschrieben und z. T. schneebedeckt… Aber passt schon… Immer weiter nach Norden!!!

Seit ca. 2 Tagen kämpfe ich mich bei Nebel, Regen, Schnee und Hagel durch das Rothaargebirge… Ungefähr so stelle ich mir das Wetter am Kap vor…
P.s. Bei der “ Karte“ versuche ich möglichst nahe bei meinen Übernachtungsorten Placemarks zu setzen, damit man meinen Weg ein wenig nachvollziehen kann.

Auf dem Rheinradweg

Als einsamer Radler bin ich auf dem Rheinradweg unterwegs, alles flach dafür zünftig Gegenwind… Die Temperaturen und die Witterung (Hochnebel, Wind) und die kahlen Bäume erinnern eher an den November, währen da nicht die vielen Vögel die sich überall zeigen und ihre Lieder trällern. Die Vielfalt der Wasser- und Landvögel ist beeindruckend! Die Landschaft ist spannend, Naturschutzgebiete, Kulturland, Auenland und Dörfer wechseln sich ab.

Zur Zeit bin ich in Germesheim(im Mac (-; )oberhalb von Karlsruhe und fahre weiter dem Rhein entlang Richtung Wiesbaden…

1. Etappe

Ab nach Norden! Auf der erste Etappe wurde ich von einem hochrangigen Abschiedskomitee(Wägi, Michu) begleitet. Wir trafen uns in Burgdorf im Spetacolo(Café ) wo wir uns für die Fahrt nach Basel stärkten. Die Route führte über Herzogenbuchsee, Langenthal, Aarwangen, Oensingen, über den Hauenstein und Liestal nach Basel. Bereits bei Aarwangen ging einem meiner werten Begleiter die Luft aus, besser gesagt seinem Opa-Velo und ich konnte mich bereits im Schlauchreparieren üben, wird wohl nicht der letzte Platten sein…

Die Temperatur war am Vormittag ca. 0 Grad, nachmittags zeigte sich doch noch die Sonne und es wurde etwas wärmer. Schneller als gedacht kamen wir in Basel bei meinem Bruder an… Die letzte Übernachtung in der Schweiz wird nochmals indoor erfolgen.
Fahrzeit: 5,27 h
Tages km: 103

Ostern, los geht’s!

Während draussen sich die Osterhasen den Weg durch den Schnee bahnten, traf ich die letzten Vorbereitungen für meine erste kurze (Vor)Etappe. Ziel war das Emmental, wo ich zusammen mit Familie den Ostertag verbrachte. Wegen den verschneiten Strassen und dem Wind(natürlich von vorne) war diese Etappe nicht ganz ohne…

Morgen geht’s los mit der ersten richtigen Etappe nordwärts nach Basel. Von dort aus, werde ich in den nächsten Tagen dem Rhein entlang weiterfahren….

Fahrzeit: 2,45h

Tages km: 42,3

Wochenendtrip in Sibirien

Nein, Sibirien war es nicht, aber Kälte war trotzdem genügend vorhanden! Unser Wochenendtrip führte uns auf die höchste Erhebung im Berner Jura, den Chasseral (1607müM). Der Ausgangspunkt für unsere Schneeschuhtour war in Corgemont. Schon nach wenigen Metern konnten wir die Schneeschuhe montieren und es ging über sanftansteigende Jurawiesen und etwas steiler durch den verschneiten Wald immer in Richtung Chasseral-Grat. Grauer Himmel und leichter Schneefall waren unsere ständigen Begleiter, bis aufeinmal die Sonne für einige Minuten durch das Grau brach und die Landschaft in ein glitzerndes Zauberland verwandelte. Eine wunderbare Stimmung, die man durchaus zu den Höhenpunkten dieser Tour rechnen darf.

Oben auf dem Grat stiessen wir auf eine regelrechte Schneeschuh-Autobahn welche uns immer näher zum Gipfel führte. Auf dem Grat liegt soviel Schnee, dass ein gewöhnlicher Wanderwegweiser zur gefährlichen Stolperfalle werden konnte. Bäume voll Schnee und Eis sind zu bizarren Skulpturen erstarrt, säumen den Weg und freuen sich bestimmt schon auf den Frühling. Kurz vor dem Sendeturm wurde es Zeit, dass wir und auf die Nacht vorbereiten. Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir mit Biwak bauen und Feuerholz sammeln. Als Unterkunft gruben wir drei Löcher in eine Schneewechte und schützten diese mit einem Tarp (Blache) vor dem zügigen Wind.
Schon bald kam die Dunkelheit über den Chasseral und mit der abnehmenden körperlichen Aktivität nahm die Kälte stetig zu. Jetzt war der Einsatz des Benzinkochers gefragt, welcher auch bei Tiefkühltemperaturen tadellos funktionierte und in nur zehn Minuten ein Gourmetmenü kochte. Pesto Rosso mit Nudeln, mjamjam!!! Unsere Geschmacksnerven setzten zum kulinarischen Höhenflug an,  welcher aber wegen dem schnellen Herunterschlingen der bereits wieder kaltwerdenden Mahlzeit nur kurz andauerte. Danach spendete uns ein Feuer ein bisschen Wärme. Langsam aber sicher verschwand das Feuer in einem immer tiefer werdenden Loch und es wurde Zeit, dass wir uns in unsere kuschelig warmen Schneehöhlen zur Nachtruhe zurückzogen.
Am Sonntagmorgen war es der wachsende Druck auf die Blase, welcher für die nötige Motivation für das Aufstehen sorgte. Leider hat unser Schnee- und Windschutzkonzept versagt und eine zehn Zentimeter dicke Schneedecke breitete sich vor unseren Höhlen, über unser Gepäck und in unseren Schuhen aus. Dummerweise hatte ich keine Handschuhe im Schlafsack und ich musste meine Sachen mit blossen Händen ausgraben, wobei sich meine Greifer in Eisklötze verwandelten so das Schuhbinden fast unmöglich war(…das taube Gefühl in den Fingerspitzen wird wohl erst in einigen Tagen ganz verschwinden…). Nach dem Frühstück und dem Zusammenpacken schnallten wir die Schneeschuhe wieder an und weiter ging’s über den Chasseral-Rücken an der Antenne vorbei und dann die Flanke hinunter(leider ohne Brett) Richtung Nods. Wir erlebten nochmals eine wunderbare Stimmung, als die Sonne in den Wald schien und alles um uns glimmerte und glitzerte. Müde kamen wir im Dorf an, wo wir uns in die nächstbeste Beiz setzten und auf unsere gelungene Expedition anstießen.
Noch etwas zur Kälte: mit -14 Grad, mit dem Windchillfaktor (ca. 45 km/h Wind) ca.-28 Grad war es in der Nacht und am Morgen ziemlich frisch. Mit unserer Ausrüstung sind wir ziemlich nahe an unsere Grenzen gekommen und sind froh, dass alle gesund und munter wieder zurück sind!! Ja, es war eine Grenzerfahrung, aber eine Erfahrung auf die keiner von uns verzichten will!

C-A-F-F-E-E

„Drink nicht so viel Kaffe, nichts für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven macht dich…“ Blablabla! Blablabla!

Man kann sagen was man will, aber ich mag ihn jetzt schon, meinen Kaffee-Turm. Ein Accessoire das den Kategorien von „Überflüssig“ bis „Lebensnotwendig“ zugeordnet werden kann. Je nach dem….
Die Zubereitung des Türkentranks funktioniert folgendermassen: der Kessel wird mit Wasser gefüllt, dann den Trichtereinsatz einsetzen und mit Kaffeepulver füllen und zuschrauben.  Durch das zufügen von Wärme mit dem Benzinkocher beginnt das Wasser im Kessel zu kochen. Um dem stetig wachsenden Überdruck im Kessel zu entfliehen (ca.1,5 Bar), presst sich das Wasser durch das Kaffeepulver wodurch es die braune Färbung und den intensiven Geruch erhält weiter geht es durch das Steigrohr an dessen Ende es sich wie ein Wasserfall direkt in die Tasse ergiesst und mit seinem köstlichen Aroma die Luft erfüllt. Fertig!! (Wer Kaffee mag sagt jetzt: „mhm“ oder „ah“)
Im Prinzip wie eine traditionelle Espresso-Kanne nur etwas leichter und outdoortauglicher, da die Kanne entfällt.