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Nach ca. 3 Monaten unterwegs, bin ich wieder im Schweizerland gestrandet… Nach dem Verlassen der Hurtigrute bin ich im Westen Norwegens von Kristiansund nach Bergen geradelt. Begleitet wurde ich noch von viel (so richtig viel) Regen, aber ich bin ja zum Glück wasserfest. Es mussten auch nochmal so richtig viele Höhenmeter gefressen werden… Die Gegend war wunderschön, mit dem üppigen Grün der Bäume und den blühenden Büschen ein richtiger Kontrast zum kargen Norden.

In Bergen war dann Genug mit Fahrradfahren und ich bin mit dem Zug nach Oslo, von dort weiter mit der ColorFantasy (Fähre) nach Kiel, Deutschland und weiter dann mit dem Zug in die Schweiz….

so, nun ist`s vorbei und mein Leben bereichert mit vielen Erfahrungen und wunderbaren Erlebnissen an die ich gerne zurück denke!!!

herzlichen dank, den werten Lesern dieses Blogs für das Interesse und die vielen  Comments!!! mich hat es gefreut!

p.s. schaut wiedermal rein, es gibt bestimmt noch mehr zu berichten… schon bald geht`s nach Kanada….

Hurtigrute

Nun verbringe ich 3 Tage als „Böötlitourist“ auf der Hurtigrute von Honnigsvag nach Trondheim. Ich lasse mich im Wirlpool weichkochen und geniesse meine Kabine, die mir im Vergleich zu meinem Zuhause der letzten 2,5 Monaten wie eine Turnhalle vorkommt. Von Bord aus sehe ich ein grosser Teil der Strecke, die ich vor einigen Wochen hochgekurbelt bin… So manche Erinnerungen werden wieder wach… Trotzdem bin ich froh, wenn ich das Schiff in Trondheim wieder verlassen kann, erinnert es mich doch irgendwie an ein schwimmendes Altersheim…

Ab Trondheim geht es dann weiter mit einem Schnellboot nach Kristiansund und dann endlich wieder mit dem Velo weiter Richtung Bergen.

Kap

Am 14. Juni 15Uhr 45 bin ich am nördlichen Ende Europas angekommen. Das  Nordkap ist ein 307m hoher Felsen, der ins Nordmeer ragt. Auf den letzten 30 km vor dem Kap musste nochmals etwas mit den Beinen getan werden, die Strasse führte mit einigen bissigen Steigungen durch die karge, arktische Landschaft des Mageroya-Hochplateau’s. Hier wachsen keine Bäume und Sträucher dafür gibt’s jede Menge Steine, kalter Wind und Rentiere. Im Nordkapzentrum gibt es ein unterirdisches Kino, wo man in einem Film sieht, wie es ohne den dichten, grauen Nebel aussehen würde. Ansonsten gibt’s hier noch Souveniershops und ein riesiger Parkplatz mit Wohnmobilen und Cars, deren Insassen wie Ameisen auf dem Felsen umherschwirren und den Metallglobus fotografieren.
Das Zelt auf dem Nordkap aufzustellen war dann eine weniger gute Idee. Wegen dem stürmischen Wind war an schlafen nicht zu denken. Es war trotzdem eine gute Erfahrung und wirklich beeindruckend was mein Hilleberg- Zelt so alles aushält….
Übrigens ist das Nordkap gar nicht der nördlichste Punkt Europas. Dieser liegt etwas weiter westlich und konnte mit einer 9 km langen Wanderung erreicht werden.

Lofoten

Die Lofoten sind nun auch durchradelt, was eigentlich an einem Tag zu schaffen ist, dauerte fast eine Woche. Angereichert haben wir ( zur Zeit zu zweit unterwegs) die Strecke mit Wanderungen und viel sünnele(-: . Auf den sonst von Wind und Regen gepeitschten Inseln, war der Himmel meist wolkenlos und man wartete abends vergeblich auf den Sonnenuntergang so kamen da so einige Sonnenstunden zusammen… Mit Temperaturen, die zum Baden einluden und so, dass sogar die Stockfische, die auf den Klippen rum(stinken)hängen Sonnenbrand kriegten.

Weiter geht’s jetzt durch das Insel- und Schärgemüse im Norden Norwegens Richtung Tromso.

Kystriksveien

Auf der Küstenstrasse ging’s weiter nordwärts, vorbei an wunderschönen Inseln, durch Tunnels, auf Fähren und natürlich immer schön um die Fjorde rum… Da fährst du 20 Kilometer und bist immer noch fast am selben Ort… Die prächtige Landschaft entschädigt die Strapazen und man muss aufpassen, dass man auf der Strasse bleibt und nicht vor lauter Staunen den Lastesel in den Strassengraben oder in den Fjord manövriert. Bei 66Grad 33′ nördliche Breite habe ich meine Reifenspur auf dem Polarkreis hinterlassen. In Bodo ist wiedermal chillen und sünnele angesagt und weiter geht’s dann über die Lofoten….

Ja, das Wetter….

Mit Süd- und Mittelnorwegen ist es jetzt langsam aber sicher vorbei und Nordnorwegen rückt näher… Nur das Wetter hat’s wohl nicht bemerkt, denn wo sonst Regen Wind und Kalt regieren sind zur Zeit Badehosetemperaturen und die Sonne lacht vom blauen Himmel auf diese landschaftlich wunderbare Gegend, wo Berge, Meer und Himmel zusammentreffen. Unter diesen Bedingungen geniesse ich ein Ruhetag auf der sagenumwobenen Insel Leka, wo es versunkene Schiffe gibt, derer geologische Ursprung lange Zeit ein Rätsel war, Adler die kleine Kinder rauben und die deutschen Hochseefischer,  mehr Bierkisten schleppen als Fische…

Unterwegs war das Wetter auch sehr fair, ja schon fast nett zu mir: Wind aus allen Richtungen, Regen mit ganz wenigen Ausnahmen nur in der Nacht, der Himmel schwarz bis hellblau aber meistens wechselhaft angestrichen. Die Temperaturen kann man nicht studieren, so musste ich an einem Morgen das Zelt von einer dicken Eisschicht befreien und 24 Stunden später konnte ich mein Frühstück in den Badehosen einnehmen.
Jetzt kann es nur noch schlimmer kommen, denn mein Guthaben an Sonnenschein ist längst aufgebraucht…

Riesen und Trolle

Super! Schon 15 Kilometer nach Oslo bleibe ich im Schnee stecken… Egal, Schneeketten montieren und weiter geht’s. Zur Zeit liegt noch viel Schnee in den höheren Lagen, im Reich der Riesen und Trollen und die schönen blauen Seen liegen noch unter einer Eisdecke vergraben. deshalb muss ich auf die etwas verkehrsintensiveren Nebenstrassen in den Täler ausweichen( ca. 4 Autos pro Stunde)… Durch riesige Wälder, beeindruckende Schluchten und ausgestorbenen Skidörfer geht’s weiter nordwärts wobei jetzt einige Höhenmeter mehr vernichtet werden müssen als noch in Schweden oder Deutschland. Ächtz!!

 

Land der Mitternachtssonne

Am 3. Mai hat mich Schweden bereits wieder ausgespuckt und ich bin irgendwo im Wald über die norwegische Grenze gerauscht. Am ersten Tag im Land der Mitternachtssonne war der Himmel ein ganz Böser und es goss in Strömen, dazu ca. 5Grad und Wind, brrrr….
Zur Zeit gönne ich mir wieder ein radfreier Tag im Schatten der Holmenkollen, in Oslo. Das Wetter ist wieder wunderbar, Sonne und ca. 20 grad, wie es sein soll…

 

Ginstleden

An der Küste von Schweden versuchte ich mit meinen Wikingerschiff dem Nordseeküste-Radweg zu folgen, dieser ist der längste ausgeschilderte Radweg der Welt (ca.6000km). Leider war nichts mit von Schildchen zu Schildchen fahren wie bei den roten Täfelchen in der Schweiz. Entweder war die Farbe abgeblättert oder sie waren verbogen, verdreht oder versprayt. Wenn man ausnahmsweise ein Schild entziffern konnte, zeigte es in den Himmel, ins Meer oder in einen Busch…. Zum Glück hatte ich eine Karte dabei!
Ansonsten war in Schweden meist Bilderbuch- (Transa-)Wetter, ausser an einem Tag, wo der Himmel aussah, als sei er ein ganz Böser und ich fast die Regenhosen angezogen habe. Der Himmel blieb aber einigermassen brav und die Hose im Gepäck.
IKEA habe ich nur eines gesehen, dafür viel blauer Himmel,  Wälder, tiefblaue Seen und Küsten mit Inseln, an deren Ufer rotweisse Häuschen kleben. Auch Herr Biber und Frau Elch habe ich getroffen…

Sverige

Am Samstag 27.April bin ich mit mit meinen Schlachtschiff in Schweden eingeradelt. Mit der Fähre ging’s von Helsingor nach Helsingborg. Die letzten dänischen Kronen wurden in Gumibärli investiert und der Geldbeutel mit schwedischem Zaster nachgefüllt. Nach dem kreuz und quer über und durch die schönen Inseln im Süden von Dänemark geht der Kurs jetzt wieder gegen Norden der Küste von Südschweden entlang, Richtung Kap.
Mittlerweile bereits über 2500 Kilometer auf dem Tacho und noch keine Panne!!! „Braves Pferdchen!!“